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Feinstaubiger Blick in die Zukunft ... (Februar 2006)

Studentenklein aus dem Gefrierfach (Juli 2005)

Terror durchkreuzt Urlaubspläne (Juli 2005)

Feinstaubiger Blick in die Zukunft oder ein nasgeführt Volk
Mandatare sind nomen est omen durch Mandate legitimierte Volksvertreter. Sie sind also vom Volk beauftragt, oder auch ermächtigt zu agieren. Das Volk hat mit der Wahl der Mandatare etwas ‚aus der Hand gegeben’ (ex manu datum).
Die Judikative, also die Rechtsprechung leitet sich von der römischen Göttin der Gerechtigkeit ‚Justitia’ ab und die Mandatare sind ebenso wie alle Nichtmandatare (das Volk) an die Gesetze und Erkenntnisse der gerechten Göttin gebunden.

So ist das nun mal und so soll es ja auch sein. Das gibt Sicherheit und Struktur und Klarheit und jede Volksfrau und jeder Volksmann und alle Mandatarinnen und Mandatare kennen sich somit erstens aus und wissen zweitens woran sie sind.
Möchte man meinen. Aber ganz so ist es nicht.

Bestimmte Mandatare höherer Ordnung (Anm.: höher ist hier nicht im Sinn von göttlich gemeint, wiewohl sich das mache wünschen würden) haben, das ihnen in die Hand Gegebene (und somit Kraft ihres Mandates) verrückt, versetzt, anderweitig vergraben und weiterhin auch berichterstatten, filmen und beobachten lassen und ‚ja so eine Gaudi’ – ohne Volk zwar, aber doch – gefeiert, dass die Mandatarinnenwangen ganz rothitzig und lustig gefaltet der Justitia ins naive Gesichtchen gelacht haben. Nur die feinstaubluftgeröteten Augen blickten kalt und verständnislos oder auch innerlich spöttisch loslachend ins Dorf hinein und von der Dorfgrenze weg, hinter der versetzten Tafel hervor, in die Häuser der Menschen und in die Augen der Menschen und in deren Staunen über die eigenartigen Begebenheiten in diesen Tagen.
Ein wenig hat es so ausgesehen, als stünden die Mandatare in ihren dunklen Stiefeln und den von ihnen selbst aufgerissenen Gräben oder auch braunerdigen, freilich zu flachen Gräbern verloren herum. Aber so hat das nur ausgesehen, mit einem tauglichen Lachen geschminkt, damit keiner – und die Justitia erst recht nicht – darauf kommt, wie sie oder er an der Nase herumgeführt wird.

Macht nichts!

Ein nasgeführt Volk verträgt das allemal und wenn bald einmal die Mandatare daherkommen werden und ‚aus der Hand zu gebendes’ gern ‚in die Hand nehmen’ möchten, dann wird halt, wenn sich ein Grundmandat so nicht ausgeht geschwind der Mandatsstand verrückt, versetzt oder anderweitig vergraben. Und das Volk, das nasgeführt Volk, ach das merkt eh nichts ...

d 2/06

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Studentenklein aus dem Gefrierfach
In Anlehnung an ein Zitat 'Doppeladlerklein aus dem Gefrierfach', das dem Vorwort zu einem kaiserlich-königlichen Büchlein entnommen ist, sei mit ,Studentenklein aus dem Gefrierfach' aus bescheidener Sicht mit Adlerblick nachstehend festgestellt: Es bringt uns keinen Deut weiter, wenn wir meinen, die anstehenden Herausforderungen einer globalisierten Welt mit, Superstudenten' bewältigen zu können.

Oder doch? Zu überlegen wäre natürlich schon, ob nicht bereits in den Krabbelstuben Leistungsgruppen eingerichtet werden sollten oder ob nicht auf genetischem Wege die angestrebte Elternschaft und die Entscheidung für ein Kind zu erleichtern wäre, indem intelligent manipulierte Samen und Eierchen eine spätere Zulassung zu einem Studium vorab bereits garantieren könnten. Retortiges tut es allerdings auch.

Wünschenswert wäre ja, dass so ein Psychologe oder Mediziner bereits in Jugendjahren ein wandelndes Lexikon wäre und nicht mit befriedigenden oder gar nur genügenden Zensuren den berufenen Weg begönne, um in weiterer Folge den lieben Mitmenschen die Körper oder die Seelen einrichten zu können. Und, es wird ja bestimmt nicht so sein, dass persönliche Entwicklung, gewachsene Richtungsänderungen, Einfühlen, Lebenserfahrung, soziale Intelligenz oder ähnlich unwichtige Begriffe mit Qualifikation irgendetwas zu tun hätten.

Ein Appell richtet sich daher an unsere Kinder: Lernt, was das Zeug hält. Fangt so früh als möglich damit an. Vergesst auf Kinderspiele oder die Pubertät. Dazu ist leider keine Zeit.

Die Herausforderungen unseres kleinen Erdenreiches, das wir jederzeit mit links zu zerstören in der Lage sind, liegen freilich ganz woanders. Und um diese anzupacken und erfolgreich zu bewältigen, brauchen wir gescheite Menschen. Aber nicht gescheit im Sinne von 1A Notendurchschnitt, ausgesiebt und elitär, sondern gescheit in einem umfassenderen, universelleren Sinn. Verbarrikadierte Universitätstore mögen sich immer wieder öffnen und eine Elite gebären. Um den Campus herum werden allerdings viele Samen vertrocknen, weil ihnen nie die Chance gegeben wurde zu wachsen. Und diese Generationen werden uns zurecht vorrechnen und vorhalten, dass mit Leichtigkeit und Bravour die Zulassung aller Studenten (die das übrigens auch mitfinanzieren) möglich und finanzierbar gewesen wäre, hätten die Verantwortlichen die Prioritäten richtig gesetzt.

Im Juli 2005 / sd

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Terror durchkreuzt Urlaubspläne ...
Wenn jene 3-5 % Menschen aller Menschen, die in der ‚glücklichen' Lage sind urlauben zu können, nunmehr Angst haben müssen, dass es in ihren Ferien für Leib und Leben gefährlich werden könnte, dann müssen einige – auf den ersten Blick provokante – Fragen gestellt werden dürfen:

Warum können sich nur 3-5% Menschen aller Menschen Urlaub leisten?

Welche ‚verrückten' Kräfte sind am Werk, wenn Menschen sich und andere in die Luft sprengen?

Wie verschoben sind die Güterverteilungen, wenn 95 – 97 % Menschen aller Menschen sich keinen Urlaub leisten können und wenn Milliarden Menschen aller Menschen sich keinen Fernseher oder sonstige ‚Gebrauchsgüter' oder wenigstens ausreichend zu essen, zu trinken oder an medizinischer Versorgung u. v. m. leisten können?

Es geht hier aber nicht darum, denen die urlauben, ein schlechtes Gewissen einzureden und es geht hier auch nicht darum, irgendwelche mörderischen Anschläge rechtfertigen zu wollen.

Es geht hier um den Versuch einer anderen Sichtweise:

Wir sitzen – alle 100 % Menschen aller Menschen – an einem reich gedeckten Gabentisch und Mutter Natur bewirtete uns ganz vorzüglich, wenn man sie dafür achtete und ließe. Leider wird der Großteil der Gäste dieser Tafel von einigen wenigen Tischgenossen ebenso unter den Tisch getreten, wie Mutter Natur von diesen Gesellen ausgebeutet und missbraucht wird. Wahrscheinlich wird die Angst erst aufhören, wenn alle am Tisch satt werden und niemand mehr gewalttätig werden muss, weil er „nicht mehr lieben kann, weil er sich selbst hasst, gleichzeitig aber außerstande ist, sich dieser Tatsache zu stellen, weil durch den Selbsthass seine Selbstachtung untergraben wurde ...“ (zit. aus, Arno Gruen, Verratene Liebe – falsche Götter, Klett-Cotta, Stuttgart 2003, S. 69 f)

Freilich haben bei diesen Überlegungen verständige Ansichten über Terroristen keinen Platz. Mord bleibt Mord. Die ‚Verstehensfrage' aber, warum Menschen so etwas tun, muss trotzdem gestellt werden dürfen und eine mögliche Antwort führt zu ‚lasst uns vor der eigenen Türe kehren' und lasst uns darüber nachdenken, wie wir es schaffen können, dass ein ‚Brot in die Hände' ein ‚Waffen aus den Händen' bewirkt.

Ende Juli (dz)

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